Vertreter*innen der Schulfamilie gedenken der Widerständlerin
Trotz derzeitiger Schwierigkeiten, Veranstaltungen durchzuführen, ließ es sich die Geschwister-Scholl-Mittelschule nicht nehmen, im kleinen Kreis Vertreter*innen der Schulfamilie zu einer Gedenkstunde anlässlich des hundertsten Geburtstags von Sophie Scholl am 09.05. im Schulhof zu versammeln.
Die Schülersprecherin Melena Windrich begrüßte die andächtige Runde bei schönstem Muttertagswetter, um im Anschluss die entscheidenden und beeindruckenden Eckdaten der Vita Sophie Scholl in Erinnerung zu rufen. So erzählte sie von der Wandlung einer aktiven Anhängerin im Bund Deutscher Mädchen hin zur Kämpferin innerhalb der Widerstandsgruppe Weiße Rose, die sich gegen Hitlers Krieg und seine Diktatur und für mehr Freiheit und Gerechtigkeit einsetzte. Im weiteren Verlauf gaben einzelne Mitglieder der Schulfamilie unterschiedliche informative, einfühlende, lehrreiche und bildhafte, aber auch persönliche Eindrücke der Umstände um das Leben Sophie Scholls und die berechtigte gegenwärtige Bedeutsamkeit wider. So bezog sich Rektor Sebastian Lehmann in seinem Beitrag auf die im Lehrplanprofil zu vermittelnde Alltagskompetenz, die sich auch darin widerspiegelt, ob ein Lernender Recht und Unrecht zu unterscheiden weiß. Dass es die Schule mit der Botschaft Sophie Scholls ernst nimmt und von nun an auch symbolisch zeigt, wurde durch einen schulweiten Logo-Wettbewerb zum Thema Weiße Rose anlässlich des Jahrestages von Sophie Scholl umgesetzt. Der Schüler Pascal Knapp (Klasse 8a) erhielt aus den Händen des Schulleiters ein Finger-Skateboard als Preis für den aus der Sicht der Lehrerkonferenz besten Entwurf, der ab sofort das Gesicht der Schule auf den Printmedien und den digitalen Medien repräsentiert. Bürgermeister Baumann rekapitulierte die bereits 25 Jahre zurückliegende Umbenennung der Schwarzenbacher Bildungseinrichtung in Geschwister-Scholl-Mittelschule. Die kirchlichen Vertreter interpretierten die bislang unbekannte Namensgebung der Widerstandsgruppe Weiße Rose und bezogen sich auch auf die christlichen Werte, die in der Familie Scholl sehr stark gelebt wurden. Nanne Wienands vom Verein gegen das Vergessen e.V. versetzte die Anwesenden in die fiktive Gedankenwelt einer Sophie Scholl während der Tage nach ihrer Verhaftung. Als Akt der Verbundenheit überreichte sie der Schule eine Erinnerungstafel an diesen Gedenktag. Diese zeigt das durch den Comickünstler Nils Oskamp stilisierte Abbild von Sophie Scholl und das Zitat: „Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um Eurer Herz gelegt.“ Der Fördervereinsvorsitzende Roland Marx sprach im Sinne aller Anwesenden inspirierende Fürbitten aus. Symbolisch befestigten die Redner nach ihren Beiträgen weiße Rosen an Ranken, wie auf dem Bild zu erkennen ist.