Seit dem Schuljahr 2019/20 ist die Geschwister-Scholl-Mittelschule Partner der Gemüse-Ackerdemie. Die Gemüseackerdemie ist ein ganzjähriges theorie- und praxisbasiertes Bildungsprogramm mit dem Ziel, die Wertschätzung von Lebensmitteln bei Kindern und Jugendlichen zu steigern. Wissen und Kompetenz im Bereich der Lebensmittelproduktion sind für ein verantwortungsbewusstes Leben eine wichtiger Baustein. Das Fundament dafür schafft die regelmäßige, aktive Erfahrung mit der Natur. Die Schüler erkennen ungesunder Ernährungsgewohnheiten und Lebensmittelverschwendung.
Das Projekt ist ideal, um Lehrplaninhalte lebensnah und beispielhaft im Unterricht anzubahnen und umzusetzen. Leider ist es bisher nur zu Beginn des Projekts gelungen, mit Kindern intensiv auf dem Acker zu arbeiten. Aber die Fortbildungen der Lehrkräfte und das Zusammentragen von Knowhow für die Zeit danach findet trotzdem statt. Unser Ackercoach Frau Deininger steht uns zu den Workshops und Pflanzterminen mit wertvollem Rat und anschaulicher Tat zur Seite. Der Acker der Geschwister-Scholl-Mittelschule ist an der Jean-Paul-Grundschule zu finden.
Durch eine Finanzierung zur Erstausstattung der Gemüseackerdemie in Zusammenarbeit mit der AOK und durch Spenden des Fördervereins konnten Werkzeuge und entsprechend Arbeitskleidung angeschafft werden.
Lebendige Organismen wie Pflanzen, Tiere und Menschen sind nicht nur kompliziert, sie sind auch komplex. Sind die Wurzeln einer Pflanze verrottet, trägt sie keine guten Früchte oder Blüten. Sie sind die ideale Möglichkeit, die Komplexität des Lebens mit all seinen guten wie schlechten Einflüssen abzubilden. In der ökologischen Landwirtschaft liegt das Augenmerk nicht nur auf der Produktion und den Produkten, sondern im Besonderen auf der Gesundheit des Bodens und der Qualität der Umwelt. In der Bildung ist das natürliche und nachhaltige Lernen von der Kultur der Schule und der Qualität der Lernumwelt abhängig. Daher ist Umweltbildung gerade im Zusammenhang mit unserem Ackerdemieprojekt maßgeblich für den Aufbau einer lebendigen Lernkultur zu betrachten.
Die GemüseAckerdemie gliedert sich in drei Programmphasen: Die Vor-Ackerzeit, die Ackerzeit und die Nach-Ackerzeit.
In der Vor-Ackerzeit (Januar – April) geht es um die organisatorische und inhaltliche Vorbereitung. Die Lehrer*innen nehmen an der ersten Fortbildung teil und erhalten Infomaterial. Die Schülerinnen und Schüler bekommen anhand unserer Bildungsmaterialien einen ersten Einblick in das Thema Gemüseanbau, biologische Vielfalt sowie Bodenfruchtbarkeit und wir kümmern uns um die Saat- und Pflanzgutbestellung.
Die Ackerzeit (April – Oktober) ist das Herzstück des Programms: Nach der Bepflanzung des Schulgartens geht es pro Woche eine Doppelstunde auf den Acker. Die Kinder pflanzen, pflegen, ernten und vermarkten ihr Gemüse. Die Lehrer*innen werden durch das eigens konzipierte Bildungsmaterial, Fortbildungen, wöchentliche Newsletter und persönliche Betreuung von der GemüseAckerdemie unterstützt.
In der Nach-Ackerzeit (Oktober – Dezember) wird ein Blick „über den Ackerrand“ geworfen. Nach dem Erntedankfest und der letzten Ernte sind Exkursionen möglich und der zweite Teil der Bildungsmaterialien liefert unter dem Stichwort AckerGlobal zahlreiche Anregungen zu weiterführenden Unterrichtsthemen wie Lebensmittelverschwendung und Sortenvielfalt.